Unter KISS versteht man eine Kopfgelenk induzierte Symmetriestörung bei Babies und Kindern.
Das Kopfgelenk wird gebildet aus Atlas (erster Halswirbel C1) und Axis (zweiter Halswirbel C2) und anderen Weichteilen, wie Nerven, Muskeln und der Schädelbasis. Dies ist ein wichtiger Bereich zur Steuerung der Haltemuskulatur des Kopfes. Hier sitzen wichtige Nervenfasern, die die Stellung des Kopfes im Raum an unser Gehirn, Seh- und Hörzentrum leiten. Auch unser Gleichgewichtsorgan wird hiervon beeinflusst.
Die Symmetriestörung stellt sich meist dar in Form einer bevorzugten Lage des Kopfes (Kucken nur nach einer Seite) und bevorzugte Arm- und/oder Beinnutzung, C-Lage beim Liegen, Durchbiegen der Wirbelsäule und einer Gesichtsasymmetrie. Oft ist auch der Saugreflex an der Brust zu schwach ausgebildet. Auch äußert sie sich oft durch lang anhaltendes Schreien der Babies und Aufschrecken aus dem Schlaf mit sofortigem Schreien. Im weiteren Verlauf können Probleme beim Umdrehen vom Rücken auf den Bauch (eventuell nur einseitiges Drehen), Nicht-Krabbeln, verzögertes Laufen lernen und Probleme bei der Sprachentwicklung auftreten. Bei Schulkindern kann sich eine Blockierung der Kopfgelenke durch Konzentrationsstörungen und eine kraklige Schrift bemerkbar machen.
Als mögliche Ursachen kommen in Betracht
- lange und schwere Geburten mit Saugglockenbenutzung - Kaiserschnittgeburten - Beckenendlage - Mehrlingsgeburten - Schieflagen im Mutterleib - Frühgeburten oder Übertragungen - sehr schnelle Geburten
Bei einer derartigen Geburt des Kindes tritt oft eine Blockade vom Atlas-/Axisgelenk auf. Im Hinblick auf das Wohlergehen des Kindes sollte dies einmal überprüft werden.